News-Archiv

Newsletter +++ Oktober November 2021 +++

C H I L E

+++Im Oktober begann Nancy Duman, eine Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung und Gestaltung der Meeresschutzzone Archipel Humboldt zu organisieren. (s. Artikel „Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wird erweitert“). Dazu traf sie sich am 15. und 23. Oktober mit Fischern aus Chungungo und Pt. de Choros. Ziel war es Bedeutung und Perspektiven der Bürgerbeteiligung zu klären. Zum gleichen Thema organisierte sie am 30. Oktober einen Workshop in Los Choros, an dem Vertreter der Fischer aus Los Choros, Pt. de Choros und Chungungo sowie der Bürgerinitiative MODEMA teilnahmen. Die Initiative wurde von den Teilnehmern begrüßt und als wichtig eingestuft. Sie werden das Thema „Bürgerbeteiligung“ jetzt in ihren Organisationen beraten.

+++In zwei Videokonferenzen informierte Dr. Alejandro Simeone (Universidad Andrés Bello, Santiago) die Förderer (1) des Projektes „Forschung fürs Überleben“ über Planung und Stand der Forschungsarbeiten. Unmittelbar vor dem Start der Arbeiten auf den chilenischen Inseln schilderte Dr. Simeone engagiert und anschaulich Bedeutung, Zielsetzungen und seine Erwartungen. Die Förderer zeigten sich besonders vom großen Engagement der chilenischen Forscher beeindruckt.
Ende November schickten die Forscher erste Bilder von den Arbeiten auf den Brutinseln
(1) Artenschutz-Stiftung Zoo Karlsruhe, Dr. Reinschmidt, Dr. Becker, sowie Förderverein Tierpark Hagenbeck, Vorstandsmitglieder, Herr Bartelt, Herr Crasselt.

+++Alianza Humboldt organisierte „Velatones“ (Totenwachen) in Los Choros, Punta de Choros, Chanaral de Aceituno und auf dem Plaza de Armas in La Serena, um vor der Anhörung am Umweltgericht Antofagasta auf die Bedrohung durch das Hafenprojekt Cruz Grande (Firma Compañía Minera del Pacífico-CMP) aufmerksam zu machen. Der Bau des Hafens Cruz Grande hätte die gleichen Auswirkungen, wie der Hafen des Projektes Dominga: Zerstörung eines besonders wertvollen Ökosystems, nachhaltige Schädigung der Fischgründe handwerklicher Fischer sowie bedeutender Populationen von Meeressäugern und Seevögeln durch Bau und Betrieb. Am 3. November machte die Alianza zudem auf ungewöhnliche Weise auf das Problem „Cruz Grande“ aufmerksam und zog mit einem „Requiem“ (Trauermarsch) durch das Zentrum von La Serena.< br/>Die Anhörung in der Sache „abgelaufene Lizenz des Hafenprojektes Cruz Grande“ fand - wie geplant - am 4. November am Umweltgericht Antofagasta statt. Es drängte sich der Eindruck auf, dass der Bau des Hafens unbedingt durchsetzt werden soll. Die Anwälte der Firma CMP und der Genehmigungsbehörde waren sich sehr einig und vertraten die Auffassung, dass die Lizenz für den Hafen Cruz Grande nicht erloschen sei, obwohl nicht – wie vorgeschrieben - innerhalb von 5 Jahren mit dem Bau begonnen wurde.

+++Am 11. August hat die Kommission für die Umweltverträglichkeitsprüfung (COEVA) der Region Coquimbo das Projekt Dominga der Firma Andes Iron genehmigt. Am 28. Oktober endete die Frist für die Abgabe der Einsprüche gegen diese Entscheidung. Es wurden ca. 30 Widersprüche eingereicht, sowohl von natürlichen Personen als auch von verschiedenen Vereinigungen, darunter Fischergewerkschaften, Alianza Humboldt sowie NGO´s wie Oceana.

+++Ende Oktober, Anfang November sollte in den Küstendörfern von La Higuera eine Fortbildung für Berufstaucher über die Sicherheit beim Tauchen stattfinden. Der Workshop musste wegen der Pandemie leider abgesagt werden. Die französische Experten konnten nicht einreisen bzw. hätten die Zeit in der Quarantäne statt in der Fortbildung verbringen müssen.

+++SPHENISCO erweitert die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der Region Coquimbo. Dazu wurde zum 1. November Karen Quezada eingestellt (s. Artikel „Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wird erweitert“).

+++Seit Mitte Oktober läuft die Petition „Humboldt-Pinguine brauchen endlich Schutz!“. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, die Petition in Chile stark zu verbreiten. Karen Quezada arbeitet daran, mit Newslettern, in einschlägigen Netzwerken, mit Informationsständen auf Märkten und in Universitäten diesen Mangel zu beheben.

+++Am 16. November organisierte Defensa Ambiental 4. Region einen weiteren Workshop mit den Abgeordneten der verfassungsgebenden Versammlung. Die Deputierten Ivanna Olivares, Trinidad Castillo, Daniel Bravo und Carlos Calvo sprachen über und diskutierten „Bürgerbeteilung und neue Verfassung“. Die beiden Workshops fanden in der Caleta von Pt. de Choros und auf der Plaza von Los Choros statt.

+++Am 29. und 30. November fanden vor der 3. Kammer des Corte Suprema die Anhörungen in Sachen Bergbau- und Hafenprojekt Dominga statt. (s. Artikel „Darf es 10 Prozent mehr Zerstörung sein?)

P E R U

+++Im Juli begann das Forschungsprojekt „Bruterfolg auf den Ballestas Inseln?“, genauer gesagt, sollte beginnen. ACOREMA hatte zu diesem Zeitpunkt zwar die notwendige Ausrüstung beschafft, um beginnen zu können, mußte aber zunächst einen mehrere Monate dauernden bürokratischen Hürdenlauf absolvieren. Erst im November entstanden die ersten Bilder von den Brutplätzen auf den Ballestas (s.a. Artikel „Erste Bilder des Projektes Bruterfolg auf den Ballestas“).

E U R O P A

+++Aktion „Platz im Kleiderschrank schaffen“. Unser Mitglied Claudia Wirth aus München hatte die Idee und organisierte die Aktion. Das Projekt schlägt 2 Fliegen mit einer Klappe, nachhaltige Entsorgung von Kleidung und (möglicherweise) finanzielle Unterstützung für den Schutz der Humboldt-Pinguine. Die Aktion läuft bis Ende Januar, Start war Anfang November. „Ausmisten“ für die Pinguine gibt – so hoffen wir - allen Pinguin-Freunden eine völlig neuen Drive: Aufräumen für den Artenschutz. https://sphenisco.org/de/startseite/news

+++Seit Mitte Oktober läuft die Petition „Humboldt-Pinguine brauchen endlich Schutz!“.
Bis jetzt haben über 70.000 Menschen die Forderung unterstützt, die meisten aus Deutschland und Frankreich. Das ist ein schöner Erfolg, reicht aber leider noch nicht, um eine starke Wirkung in Chile zu erzielen. Wir wollen 100.000 Unterstützer und mehr gewinnen. „Rettet den Regenwald“ will in den nächsten Tagen einen englischen Newsletter versenden. Das lässt auf weitere 20.000 bis 30.000 Unterstützer hoffen. Unklar ist, welche Resonanz SPHENISCO in der europäischen Zoowelt bis jetzt erreichen konnte. Christina Schubert will dies in Gesprächen mit Multiplikatoren klären und ggf. Maßnahmen anregen.

+++Erneut reist der „Pinguin-Wein“, ein Weißburgunder vom Weingut Ramsel in Kirrweiler, zur Forschungsstation „Neumayer-Station III“ in die Antarktis. Auch dieses Jahr schickten Pfälzer Winzer bei einer Aktion der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD), Neustadt/Weinstraße eine Holzkiste mit guten Tropfen aus Rheinland-Pfalz auf die lange Reise. Hingucker – ganz oben auf – der „Pinguin-Wein“ mit dem tollen Etikett von Andrea Ramsel.
Der 3. Jahrgang „Pinguin-Wein“ ist geerntet. Ob Weinliebhaber und Pinguinfreunde sich wieder auf eine so ausgezeichnete Qualität wie 2019 und 2020 freuen dürfen, steht nach dem sehr nassen Sommer noch nicht fest.
Fest steht dagegen, dass der Genuss für Artenschutz und Pinguine sich auszahlt. Andrea und Karl Ramsel haben erneut 1.000 EUR an SPHENISCO spenden können. Vielen Dank!
https://sphenisco.org/de/projektpinguinwein
https://www.weingut-ramsel.de/spheniscopinguinwein

+++Ein herzliches Dankeschön geht auch an den Paultons Park in England. Regelmäßig unterstützt der Freizeitpark in der Nähe von Hampshire den Schutz des Lebensraums der Humboldt-Pinguine mit großzügigen Spenden.

 

W.K.

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