Landau 27. Oktober 2022
Im Jahr 2022 untersuchten Teams der chilenischen Forscher Dr. Alejandro Simeone und Dr. Guillermo Luna sowie des neuseeländischen Forschers Dr. Thomas Mattern im Auftrag von SPHENISCO Tauch- und Futterökologie von Humboldt-Pinguinen während der Brutsaison auf der Insel Choros im Norden Chiles. Das Forschungsprojekt wurde und wird auch weiterhin vom Zoo Dresden, dem Förderverein Tierpark Hagenbeck, Hamburg und der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe gefördert.
Die Forscher brachten während der Kükenaufzucht (Küken 1-2 Wochen alt) kleine GPS-Logger mit Temperatur- und Drucksensoren an Pinguinen an. Die Brutvögel unternahmen regelmäßig kurze Ausflüge (1-2 Tage) zu nahegelegenen Futterplätzen im Umkreis von 30-40 km. Einige wenige Vögel waren jedoch auch 3-4 Tage unterwegs und entfernten sich bis zu 100 km von der Kolonie.
Mit Unterstützung der Stiftung Antarctic Research Trust (http://www.antarctic-research.de) (Anm.) wollen Dr. Klemenz Pütz und Dr. Alejandro Simeone Ende Februar 2023 die Migration von Humboldt-Pinguinen mit Satellitensendern untersuchen. Klemenz Pütz ist Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter von Antarctic Research Trust. Sender und Satellitenzeit finanziert die Stiftung über Patenschaften (https://www.antarctic-research.de/?page_id=123). Um zu erforschen, wohin Humboldt-Pinguine nach der Brut migrieren, sollen 20 frisch gemauserte Humboldt-Pinguine mit Satellitensendern ausgestattet werden. Nach der Brut legen die Pinguine weite Strecken auf der Suche nach nahrungsreichen Gewässern zurück, um verbrauchte Energien wieder aufzufüllen, die sie während der Brutzeit eingebüßt haben. Die Identifikation wichtiger Zugrouten und Futtergebiete ist von großer Bedeutung, bei den Bemühungen die Humboldt-Pinguine vor dem Aussterben zu bewahren.
Dr. Alejandro Simeone & Werner Knauf
Anm.
Benno Lüthi (Forch, Schweiz), Präsident der Stiftung Antarctic Research Trust nahm 2008 an der Gründungsversammlung von SPHENISCO teil. 3 Wochen später wurde die Stiftung Mitglied des Vereins.
