Projekte in Peru

Umweltbildung in Peru 2021

Pisco, Peru, Landau, Deutschland 19. Februar 2022

Seit 2010 organisiert und gestaltet die NGO Acorema unter dem Motto „Queremos vivir“ (Wir wollen leben) im Auftrag von SPHENISCO Umweltbildung in der Region Ica, Südperu. Ende Januar berichtete Projektleiterin Señora Milagros über Maßnahmen und Aktivitäten von Dezember 2020 bis Dezember 2021.

Ziel von „Queremos vivir“ ist es, die Wahrnehmung dieser Pinguinart und ihres Lebensraums zu verbessern sowie Bürger für einen sorgsamen Umgang mit bedrohten Arten und Umwelt zu sensibilisieren. Zielgruppen im Jahr 2021 waren Vor- und Grundschulen, Vorschul- und Grundschullehrer sowie verschiedene öffentliche Verwaltungen.

1. Vor- und Grundschulen

Da die Pandemie andauerte, wurden erneut virtuelle Workshops organisiert und gestaltet. Dazu wurden die Erfahrungen von 2020 angepasst und die Modifikationen mit Schulleitern und Lehrern abgestimmt. Den Schulen war es wichtig, virtuelle Workshops anlässlich von Terminen im ökologischen Kalender wie z.B. dem Umweltschutz, dem Tag der Ozeane, dem Tag des Pinguins, dem Tag der Strandsäuberung, dem Tag ohne Plastiktüten, der Woche der Wildtiere, durchzuführen oder zu Themen des Lehrplans wie „bedrohte Arten“.

In der Region Ica beteiligten sich insgesamt 10 Schulen in den Gemeinden Nazca, Tambo de Mora, Pisco, San Andrés und Paracas. Es gab auch Aktivitäten außerhalb der Region Ica, etwa in Lima und Pucusana (Metropolregion Lima), dem wichtigsten Fischerei-Hafen an der peruanischen Küste.

Die Workshops führten zu sehr verschiedenen Aktionen und Aktivitäten. Es entstanden  Theaterstücke, Geschichten, Zeichnungen, Plakate, Banner und Videos. Bei all diesen Aktivitäten zeigten die Kinder, was sie über gefährdete Arten gelernt haben und überlegten, welche Botschaft sie weitergeben wollen. Das führte u.a. auch dazu, dass einige Schulen oder Kinder mit ihren Eltern an den Strand gingen, um kleine Tiere zu identifizieren und Umweltschäden vor Ort aufzuspüren. Der viele Abfall motivierte Kinder, in eigenen Videos ihre Sorgen auszudrücken und darauf aufmerksam zu machen, wie Abfall sich auf die Meeres-Fauna auswirkt. Andere Kinder kreierten Plakate und stellten sie vor ihren Häusern aus, um Menschen auf das Problem hinzuweisen. (Bilder s. Foto-Galerie „Umweltbildung Peru 2021“)

2. Vorschul- und Grundschullehrer

Im vergangenen Jahr hat Acorema in Abstimmung mit der Direktion für Bildung in Pisco (UGEL Pisco) (1) auch 3 Weiterbildungen für Vorschul- und Grundschullehrer durchgeführt. Die Workshops dauerten jeweils 2 Stunden. Themen waren Herstellung und Bespielen von Handpuppen, um mit diesem pädagogisch, didaktischen Werkzeug, Inhalte der Umweltbildung zu präsentieren. Als Beispiele diente natürlich der Schutz des Humboldt-Pinguins, anderer gefährdeter Arten und ihrer Lebensräume.

Ziel der Weiterbildung war es, Kompetenzen der Lehrer zu verbessern und ihnen eine dynamische Methode nahezubringen, mit der Schulstunden sozusagen spielerisch verbessert werden können. Bei dieser (alternativen) Methode „Arbeit mit Handpuppen“ wird nicht nur informiert, sondern gleichzeitig werden Kognitionen herausgefordert und aktiviert. Die Aktivierung erscheint in diesen Zeiten „pandemischer Virtualität“ besonders wichtig und wertvoll. 

In der Region Ica, in Lima und anderen Städten wurden via „Zoom“ und „Facebook“ mit den Workshops jeweils durchschnittlich 300 Lehrer erreicht. (Bilder s. Foto-Galerie „Umweltbildung Peru 2021“).
(1) Die UGEL, Pisco (Bildungsdirektion) ist für Verbreitung, Lenkung und Überwachung der nationalen Bildungspolitik und ihrer Vorschriften zuständig.

3. Akivitäten mit Verwaltungen

Gemeindeverwaltungen

Wie in der Vergangenheit stellte Acorema den Gemeinden San Andrés, Paracas (Pisco), Tambo de Mora (Chincha) und San Juan de Marcona (Nazca) wieder Plakate und Riesenposter zur Verfügung. Die Kommunen platzierten die Plakate zur Bedrohung und aktuellen Situation des Humboldt-Pinguins an zentralen, öffentlichen Plätzen. So wurden mit Behörden in San Andrés und Paracas vier Wandbilder über die Bedrohung der Meeresfauna und -flora geschaffen:

- In der Grundschule von Paracas zur Verschmutzung der Meere „Verschmutzt das Meer nicht …  schützt es!" auf einer Fläche von 7,5 m x 3 m,

- in San Andres im Kulturpark vorm Sportgelände mit den Aussagen „Nein zum Dynamitfischen“, „Sie brauchen sie (Anm. Masken, Einweghandschuhe) nicht.“ und „Wir wollen leben, eine Botschaft des Ozeans“ Die Wanbilder nahmen eine Fläche von 3,40 m Höhe und 10,4 m Länge ein und wurden an der Seitenwand des Sportplatzes San Andres im Park für Kunst und Kultur platziert. Der Park ist sehr belebt und befindet sich in der Nachbarschaft der heimischen Fischereiverbände von San Andres.

(Bilder s. Foto- Galerie „Umweltbildung Peru 2021“).

Verwaltung für Forstwirtschaft und Wildtiere sowie nationaler Dienst für Naturschutzgebiete

Auch Fachkräfte dieser Behörden (2) wurden in Workshops weitergebildet. So nahmen z.B. alle Parkwächter der „Reserva Nacional Sistemas de Islas, Islotes y Puntas Guaneras“ (Nat. Schutzgebiet der Inseln und Inselchen) an den Fortbildungen teil. Schwerpunkt waren Strategien, die geeignet sind, für die Gefährdung von Meerestieren sowie den Schutz mariner Ökosysteme zu sensibilisieren. Mit den Fachleuten wurden auch gemeinsame Aktionen entwickelt und koordiniert
(2) ATFFS - Verwaltung für Forstwirtschaft und Wildtiere in der Region Ica und SERNANP - Nationaler Dienst für staatlich geschützte Naturschutzgebiete.

Programm „Barrio Seguro"                                                                                                                

In Pisco schloß sich Acorema dem Programm „Barrio Seguro" (Sicheres Viertel) an, das vom Innenministerium (zuständig für nationale Polizei, Umweltpolizei und Tourismuspolizei) geleitet wird und an dem weitere Ministerien beteiligt sind. Ziel des Programms „Sicheres Viertel“ ist es, in gefährlichen Bezirken und Stadtvierteln Sicherheit und friedliches Zusammenleben zu verbessern. Im Rahmen der Initiative werden auch Lernorte und intakte Kommunikationsräume geschaffen. Acorema nutzte die Gelegenheit, um Umweltthemen einzubringen und bot Kindern einkommensschwacher Familien aus Pisco und San Clemente während der Sommerferien virtuelle Workshops an. In den Sitzungen wurden Themen wie „Humboldt-Pinguine“, „bedrohte Arten und deren Lebensräume“ behandelt. (Bilder s. Foto-Galerie „Umweltbildung Peru 2021“).

Kooperation mit der Kommission für Umweltmanagement

Mit der Kommission Umweltmanagement, Gruppe Umweltbildung wurden Beiträge für mehrere Maßnahmen erarbeitet. Die Kommission untersteht dem Umweltministerium und soll das Umweltmanagement in den Küstengebieten koordinieren und überwachen. 

Es wurden auf der Basis früherer Erfahrungen mit Schulen Videos für den „Tag der Ozeane“ produziert. Die Drehbücher wurden von Kindern, Lehrern und dem Leiter der Miguel Grau Schule Pucusana vorgeschlagen und konzipiert. Auch die Protagonisten kamen aus der Schulgemeinschaft. Die Schule hatte bereits in den letzten 3 Jahren aktiv an Aktionen zum Schutz des Humboldt-Pinguins und anderer bedrohter Arten teilgenommen.

Zudem wurde in Web-Seminaren für Vereinigungen von Fischern und Reiseveranstaltern das Problem „Abfall“ vorgestellt. Dabei wurden die Aspekte Abfallerzeugung und Auswirkungen auf die Meeresfauna ausführlich problematisiert.

4. Fertigung von Materialien

Im letzten Jahr wurden folgende Medien erarbeitet und verbreitet:

- 1000 Fibeln zur Erstausbildung für Lehrkräfte der Vorschule

- 1000 Plakate zum Fang des Humboldt-Pinguins

- 1000 Infografiken "Ica, schützt den Humboldt-Pinguin"

- 5 Layouts für die Initiative „¡Queremos Vivir!>“ (Wir wollen leben!)

- 4 Puzzles

- 1 Gedächtnisspiel

Bilder s. Foto-Galerie „Umweltbildung Peru 2021“ 

Außerdem ist Acorema dabei, die virtuellen Ressourcen auf seiner Internetseite zu aktualisieren und neue zu erarbeiten. Die Inhalte werden die Informationen über Humboldt-Pinguine und ihren Lebensraum verbessern.

Milagros Ormeno, Acorema

für die Internetseite überarbeitet G.K. & W.K.

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