Projekte in Chile

Ablehnung von Dominga

SEA veröffentlicht Resolution mit den fachlichen Gründen gegen das Bergbauprojekt und bekräftigt, dass es nicht durchgeführt werden kann. Die SEA veröffentlicht das offizielle Dokument mit den Argumenten des Ministerkomitees, das das Projekt im Januar 2023 abgelehnt hat.

Alianza Humboldt hofft, dass dieser Beschluss den Bestrebungen des Unternehmens ein endgültiges Ende setzt.

Santiago, Landau 4. Juli 2023.
Die Dienststelle für Umweltverträglichkeitsprüfung (Environmental Assessment Service, SEA) hat im Auftrag des Ministerkomitees die fachlich und wissenschaftlich begründete Entschließung veröffentlicht, die das Ministergremium im Januar dieses Jahres dazu veranlasste, das Bergbauprojekt im Hafen von Dominga einstimmig abzulehnen.


Das mehr als 200 Seiten umfassende Dokument fasst eine Reihe von Mängeln zusammen, die die Initiative von Andes Iron während des Verfahrens der Umweltprüfung nicht beheben konnte und die bereits 2017 zur Ablehnung des Projekts geführt hatten. Tatsächlich heißt es in der Entschließung, dass nach Prüfung der Argumente "das Dominga-Projekt, dessen Befürworter Andes Iron SpA ist, nicht durchgeführt werden kann".

"Der Beschluss ist sowohl aus rechtlicher als auch aus wissenschaftlicher Sicht absolut schlüssig. Er zeigt, dass das Projekt schlecht bewertet wurde und grundlegende Anforderungen wie eine korrekte Definition des Einflussbereichs und eine minimal solide Basislinie fehlen. Außerdem werden die dauerhaften Auswirkungen auf den Grundwasserleiter von Los Choros ignoriert", sagte Antonia Berríos, Anwältin der Vereinigung der Fischer und Muschelzüchter von Los Choros.

Zu den überzeugendsten Argumenten, die die Ablehnung des Dominga-Projekts rechtfertigten, gehört, dass die Entschließung schwerwiegende Mängel hinsichtlich der Informationen über die Meeresumwelt aufzeigt, wie z. B. die Vorlage eines "unvollständigen Einflussbereichs", in dem die Bedrohung geschützter Arten durch das Projekt nicht berücksichtigt wurde sowie die Vorlage einer "unzureichenden und unvollständigen Basiserhebung zu jeder Art", insbesondere zu den gefährdeten Arten. Die Auswirkungen des Seeverkehrs und der Projektarbeiten auf die Arten wurden ebenso wenig ermittelt oder bewertet wie die Auswirkungen der Entsalzungsanlage auf die Bewirtschaftungsgebiete der handwerklichen Fischer.

"Das Urteil des Ministerkomitees bestätigt, was wir seit Jahren aus der Wissenschaft hören: schwerwiegende Mängel, die auf eine oberflächliche und unverantwortliche Bewertung hindeuten, die die Auswirkungen eines Projekts wie dieses verharmlost. Die Argumente zeigen auch, dass ein Projekt wie dieses die biologische Vielfalt und so wichtige Wirtschaftszweige wie Fischerei und Tourismus in dem Gebiet unwiderruflich verändert hätte", sagte die Exekutivdirektorin von Oceana, Liesbeth van der Meer.

Das Ministerkomitee bestätigte diese Befürchtung und stellte fest, dass Andes Iron keine Verantwortung für die möglichen Auswirkungen auf die Wasserqualität und -verfügbarkeit in einem Sektor übernimmt, der eindeutig landwirtschaftlich geprägt ist.

"Die Entscheidung des Ministerkomitees ist schlüssig im gesamten Bewertungsprozess, der sich mit den irreversiblen Auswirkungen auseinandersetzt, die die Durchführung eines Projekts in der Größenordnung von Dominga auf die Wasserquelle der lokalen Gemeinden haben könnte. Irreversible Auswirkungen, die außerdem eine Maßnahme zur Entschädigung vorsah, die weder stimmig war noch mit der Natur des Gebiets übereinstimmt", sagte Alejandra Donoso, Anwältin der Bewegung zur Verteidigung der Umwelt von La Higuera (Movimiento en Defensa del Medio Ambiente de La Higuera); des Ländlichen Trinkwasserkomitees von Los Choros und der Vereinigung der kleinen Landbesitzer von Los Choros.

In der Entschließung zur Umweltverträglichkeitsprüfung wurde auch auf die Auswirkungen auf die Luft hingewiesen und festgestellt, dass die Auswirkungen von sedimentierbarem Feinstaub auf  Umwelt und Gesundheit nicht gebührend berücksichtigt wurden.

Das Bergbauprojekt im Hafen von Dominga wurde 2017 sowohl auf regionaler Ebene als auch vom Ministerkomitee unter der Regierung von Präsidentin Michelle Bachelet abgelehnt. Dennoch beschloss das Unternehmen, den Fall vor Gericht zu bringen. Seitdem und nach zwei Instanzen vor dem Umweltgericht und dem Obersten Gerichtshof verwies dieser die Entscheidung an das Ministerkomitee, das aktuell der Regierung von Präsident Gabriel Boric unterstehtf, die im Januar 2023 einstimmig für die Ablehnung des Projekts stimmte.

*Weitere Informationen über Alianza Humboldt finden Sie unter www.alianzahumboldt.cl

Pressemitteilung Alianza Humboldt vom 30. Juni 2023

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