Pisco, Peru, Landau 1. Mai 2024. Im September 2022 begann Acorema das Projekt zur Umweltbildung, das bis Ende August 2024 dauern wird. Im Mai 2023 hat Señora Milagros Ormeño Benavidess einen Bericht über den Zeitraum September 2022 bis Mai 2023 verfasst (siehe Artikel „Bewußtseinsräume für ...“ vom 31. Mai 2023). Jetzt hat sie einen weiteren Bericht für die Zeit von Juni 2023 bis März 2024 geschickt mit dem Titel „Schaffung und Stärkung von Räumen zur Erhaltung des Humboldtpinguins an der Zentralküste Perus“:
„1. Einleitung
Der Humboldt-Pinguin Spheniscus humboldti (Meyen, 1834) ist ein ozeanischer Vogel, der an der Westküste Südamerikas endemisch ist. Sein Verbreitungsgebiet reicht von der Insel Foca (5°12'S, 81°12'W) im Norden Perus bis zur Insel Metalqui (42°12'S, 74°10'W) an der Westküste der Insel Chiloé, Chile (1).
Zwischen 2010 und 2019 waren die Bestandszahlen in Peru stabil, wenn auch schwankend. Die Gesamtpopulation mausernder Vögel erreichte 2015 ihren Höhepunkt und zeigte danach einen rückläufigen Trend von etwa 20.000 Tieren im Jahr 2010 auf weniger als 10.000 im Jahr 2019 (McGill et al., unveröffentlichte Daten).
Der Rückgang ist vor allem auf Beifang, illegalen Fang, Konkurrenz mit der Fischerei, Raubtiere und Krankheiten sowie auf den Abbau von Guano und andere Faktoren wie den Klimawandel zurückzuführen.
Ein Aspekt, der bei dieser Art besonders hervorzuheben ist, ist ihre Bedeutung für die wissenschaftliche Gemeinschaft. Dies zeigte der "Workshop zur Lebensfähigkeit von Populationen und Lebensräumen (PHVA) (2) für den Humboldt Pinguin", der 2019 in Peru stattfand und die wichtigsten Forscher und Manager dieser Pinguinart zusammenbrachte. Dabei wurde unter anderem die Notwendigkeit der Entwicklung von Strategien zur Sensibilisierung verschiedener Zielgruppen diskutiert und auf dieser Grundlage eine Reihe von Empfehlungen formuliert, um das Problem anzugehen, dass "die breite Öffentlichkeit nur unzureichend über den aktuellen Erhaltungsstatus und die Bedrohungen des Humboldt-Pinguins informiert ist". Ein Ziel zur Lösung dieses Problems ist die Erarbeitung von Bildungsmaterialien und Instrumenten zur Unterstützung von Schutzprogrammen für den Humboldt-Pinguin, die sich an die breite Öffentlichkeit richten.
Die Autoren stellten fest, dass die Sicherung der Zukunft des Humboldt-Pinguins die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen staatlichen Forschungseinrichtungen, Naturschutzbiologen und NGOs erfordert. Zusammenarbeit und Kooperation sind jedoch nur möglich, wenn es eine gute Kommunikation zwischen allen Parteien über den Wissensstand und die Regierungspolitik gibt, die die Pinguine betreffen, und wenn alle am Pinguinschutz Beteiligten einbezogen werden.
In diesem Sinne trägt dieses Bildungsprojektes dazu bei, die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an der Erhaltung des Humboldt-Pinguins und seines Lebensraumes zu stärken, indem neue Räume für die Beteiligung der lokalen Bevölkerung in einem Gebiet mit den wichtigsten Brutkolonien an der peruanischen Küste geschaffen werden und diese Arbeit durch verschiedene lokale Akteure in der Region Ica und den Küstengemeinden südlich von Lima stabilisiert wird.
2. Aktivitäten
Zwischen Juni 2023 und März 2024 wurden mehrere Aktivitäten entwickelt, um die Umsetzung der Initiative "Schaffung und Stärkung von Räumen zur Erhaltung des Humboldt-Pinguins an der Zentralküste Perus" zu ermöglichen. Dazu zählen,
2.1 Gesprächsrunden über den Humboldt-Pinguin für Grund- und Sekundarschüler
Insgesamt wurden 25 Workshops über Biologie, Bedrohung und Schutz des Humboldt-Pinguins und seines Lebensraums an verschiedenen Schulen abgehalten, an denen rund 1.800 Schüler und etwa 40 Grund- und Sekundarschullehrer teilnahmen.
Nach jeder Lerneinheit wurden viele SchülerInnen ermutigt, Maßnahmen zu ergreifen, die zur Erhaltung des Humboldt-Pinguins und seines Lebensraums beitragen z.B. in Form von Bildergeschichten, Zeichnungen, Ausstellungen und Videos.
2.2 Realisierung von Wandbildern
Ideen, Entwürfe und Beiträge von den Kindern der Bildungseinrichtung Miguel Grau Seminario de Pucusana für die Gestaltung des Wandbildes "Eine Botschaft der Kinder von Pucusana zur Erhaltung unseres Ozeans" wurden gesammelt und von einem lokalen Künstler realisiert. Dieses, durch die Kinder inspirierte Wandbild, das auf dem Schulgelände entstand, wird als schöne Erinnerung an die Bemühungen der Kinder und der Lehrer bleiben.
In den Städten Paracas, Pisco und Marcona werden aktuell weitere Wandbilder geschaffen.
2.3 Ausbildung von Lehramtsstudenten für Erstausbildung an Universitäten und Instituten in Ica.
Das Instituto de Formación Superior Juan XXIII de Ica, die wichtigste Lehrerausbildungsstätte der Region, wurde in das Projekt einbezogen. Dadurch konnten die Fähigkeiten der Studenten durch Workshops für Studenten der Vorschulpädagogik gestärkt werden. Die Workshops ermöglichten es ihnen, Initiativen zu planen, die im neuen akademischen Jahr durchgeführt werden sollen.
Auf diese Weise erwerben sie Kenntnisse, die sie an ihre Schüler weitergeben können, und zwar nicht nur während ihres Praktikums, sondern auch später, wenn sie als Lehrer in der Vorschulbildung tätig sind, um das Wissen über unsere bedrohten Meerestiere und ihren Lebensraum kontinuierlich und nachhaltig über mehrere Generationen hinweg zu vermitteln.
Im Rahmen dieser Fortbildungen wurden auch die Lehrerhefte "Entdecke den Ozean mit unserem Freund, dem Humboldt-Pinguin" für die Vorschulerziehung verteilt, die die Lehrer als Hilfsmaterial zur Unterrichtsgestaltung nutzen können.
2.4 Initiative zur Schaffung von Räumen für die Bewahrung der Meere
Acorema entwickelte und beteiligte sich an verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen, die von verschiedenen nationalen und internationalen Institutionen gefördert wurden:
a. Teilnahme an sechs verschiedenen Veranstaltungen, die von verschiedenen Institutionen und Gemeinden gefördert wurden, darunter Messen und Veranstaltungen mit der Gemeinde San Andrés (Pisco) und der Gemeinde Tambo de Mora (Chincha).
b. “Expo Perú 2023”
Gemeinsam mit verschiedenen staatlichen Stellen wurde die "Expo Peru 2023" veranstaltet, bei der unter anderem Reichtümer des Landes präsentiert werden, die die nachhaltige Entwicklung im Süden des Landes durch Ökotourismus und Umweltschutz fördern und unterstützen. ACOREMA wurde eingeladen, einige der von der Institution entwickelten Arbeiten und Botschaften zu präsentieren.
c. Internationales Webinar “Lebendige Ozeane”
Am 9. März 2024 nahmen wir am internationalen Webinar "Lebendige Ozeane: eine Reise von der Küste bis zum Zuhause" teil, einer vom internationalen Netzwerk Educa Verde Internacional organisierten Veranstaltung. Diese Veranstaltung brachte Forscher und Pädagogen aus Lateinamerika in einem Forum zusammen, das dem Austausch von Informationen, dem Lernen und der Suche nach Strategien zum Schutz der Meeresumwelt der Küsten diente. Die pädagogischen Aktivitäten von ACOREMA wurden vorgestellt, einschließlich derjenigen, die in den letzten Jahren mit dem Humboldt-Pinguin durchgeführt wurden.
d. 11. Internationaler Pinguin Kongress
Dank der Unterstützung von Sphenisco konnten wir am 11. Internationalen Pinguinkongress in Viña del Mar, Chile, teilnehmen. Diese Veranstaltung brachte Pinguinforscher aus der ganzen Welt zusammen und bot uns die Möglichkeit, unsere Initiative vorzustellen und Kontakte zu verschiedenen Pinguinschutzgruppen in aller Welt zu knüpfen. Außerdem konnten wir unser Wissen erweitern, um neue Forschungsprogramme zu entwickeln und andere Bildungs- und Verbreitungsprogramme zu unterstützen.
Im Rahmen der Koordination dieses Kongresses wurden wir eingeladen, an einer globalen Veranstaltung zur Erhaltung des Afrikanischen Pinguins (Anm. d. Red.: gemeint ist wahrscheinlich der Brillenpinguin) teilzunehmen. Bei dieser Initiative haben sich verschiedene wissenschaftliche Gemeinschaften und Organisationen aus der ganzen Welt zusammengeschlossen, um die Öffentlichkeit zur Erhaltung des Afrikanischen Pinguins aufzurufen, der ebenso wie der Humboldt-Pinguin stark bedroht ist.
Zusammen mit Lehrern und Schülern der I.E. José de la Torre Ugarte de Pisco nahmen wir an zwei Veranstaltungen teil:
1. einem kurzen Vortrag über die Probleme dieser beiden Tierarten bei der Erhaltung, für die Unterstützung benötigt wird, und
2. die Organisation eines Marsches mit dem Titel "Der Humboldt-Pinguin hilft dem afrikanischen Pinguin", bei dem Botschaften der Kinder von Pisco verbreitet wurden. Während des Marsches wurden Plakate und Bilder der beiden Pinguinarten, die von den Kindern angefertigt wurden, sowie Lieder und Sprechchöre entlang der Route gezeigt. Diese Aktivität wurde über die sozialen Netzwerke der Organisatoren weltweit verbreitet.
2.5 Initiative "Pisko, der Humboldt-Pinguin besucht deine Schule".
Bei der Entwicklung der Sensibilisierungsaktivitäten wurden wir von dem Maskotchen "Pisko" dem Humboldt-Pinguin unterstützt. So konnten wir kleine Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren erreichen und altersentsprechend informieren. Außerdem erreichten wir ca. 500 Schüler und 20 Vorschullehrer. Für das laufende Schuljahr ist es gelungen, die Fortsetzung der Aktivitäten zu organisieren. Dabei berücksichtigen wir, dass Lehrer, die an Workshops teilgenommen und Materialien erhalten haben, Strategien entwickeln werden, um Bildungs- und Sensibilisierungsprozesse fortzusetzen. Darüber werden sie sich mit uns tauschen und Initiativen erarbeiten, die weitergegeben werden.
2.6 Sommer-Workshops “Unseren Ozean entdecken”
Für Kinder von Fischern und Händlern im Hafen von San Andrés wurden weitere Workshops organisiert. Bei dieser Gelegenheit haben wir uns mit der Bezirksverwaltung von San Andrés koordiniert, um die Workshops auf andere Gebiete ausgeweitet. So wurde zusätzlich zu dem Workshop in städtischen Einrichtungen ein Workshop in einem ländlichen Gebiet durchgeführt. In beiden Workshops wurden insgesamt 55 Kinder erreicht“.
März 2024
Milagros Ormeño Benavide
Lit.
(1) De la Puente, S., Bussalleu, A., Cardeña, M., ValdésVelásquez, A., Majluf, P. & Simeone, A. 2013. Humboldt Penguin (Spheniscus humboldti). In: García, P. & Boersma, P.D. (Eds.). Penguins, natural history and conservation. University of Washington Press, Seattle, pp. 265-283.
(2) McGill, P., J. Reyes, A. Baker, R. Lacy, R. Paredes, J. Rodríguez, A. Tieber, R.
