Projekte in Chile

Umwelttraining für Lehrer in der Region Coquimbo

La Serena 21. Oktober 2022

Der Workshop „Umweltbildung“ für Lehrer ist Teil des Bildungsprogramms für Nachhaltigkeit „Humboldt-Archipel" von SPHENISCO CHILE und wurde von der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe gefördert.

Die Fortbildung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium der Region Coquimbo organisiert. Ziel war es, Grundlagen zur Nachhaltigkeit in der Umwelterziehung zu kennenzulernen und die methodische Einbindung des ökologischen, sozialen und kulturellen Umfelds in den Lehrplan zu erleichtern. Dabei standen der Humboldt-Pinguin und sein Lebensraum im Mittelpunkt. Diese Pinguinart ist für die Region Coquimbo eine emblematische Tierart.

An dem 2-tätigen Workshop nahmen Lehrer aus den Gemeinden Coquimbo, La Serena und La Higuera teil. Im Rahmen des Seminars hatten die Pädagogen Gelegenheit das Humboldt-Pinguin-Nationalreservat auf einer Bootstour zu besichtigen.

Mit dieser Initiative soll die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und der Zivilgesellschaft gestärkt und so auch die Umwelterziehung in der Region verbessert werden.

Seit Gründung setzt sich SPHENISCO für Erhalt und Schutz des Humboldt-Archipels ein und beteiligte sich an zahlreichen Initiativen, dieses wertvolle Ökosystem durch eine Meeresschutzzone nachhaltig zu schützen. In diesem Kontext entstand auch das Projekt "Umwelterziehung für Nachhaltigkeit".

Ablauf

Die Fortbildung fand am 30. September und 1. Oktober in Punta de Choros, Gemeinde La Higuera statt. Eingeladen wurden Pädagogen von 21 Schulen, 17 Pädagogen folgten der Einladung. Ziel war es, grundlegende und fachliche Konzepte hinsichtlich der Umwelt zu reflektieren und die in der Umwelterziehung vermittelten Werte, Kenntnisse und Fähigkeiten in Praxis umzusetzen.

Der Workshop begann mit der erwähnten Bootstour zu den Inseln Damas- und Choros. Beide Inseln gehören zum Nationalen Schutzgebiet des Humboldt-Pinguins. Geleitet wurde die Exkursion von den pädagogischen Fachleuten Fernando Muñoz und Mario Ortiz.

Am Nachmittag vertiefte Fernando Muñoz die gewonnenen Eindrücke mit den Präsentationen Modul 1 "Einführung, Geschichte der internationalen, nationalen und regionalen Umwelterziehung" und Modul 3 "Grundlagen von EDAM (Educación Ambiental)". Beide Vorträge vermittelten allgemein pädagogische, ethische und kulturelle Bewertungen der Umwelt und Anwendung dieses interdisziplinären pädagogischen Wissens beim Lernen und Erwerb von Werten zur Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes der Umwelt und des Planeten.

Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Mario Ortiz. Der Experte vertiefte das Wissen über Tier- und Pflanzenarten zu Wasser und zu Land. Dabei erläuterte er einige Konzepte der Umwelt und des Naturschutzes näher.

Im weiteren Verlauf arbeiteten die Pädagogen zunächst in Kleingruppen von 5 Personen, um anschließend gemeinsam methodische Leitfäden zu erstellen, die dann vorgestellt und verbessert wurden. Ein Vertreter aus jeder Gruppe stellte die Ausarbeitungen vor. Dies erwies sich als nützlich, um Arbeitsmethoden zu analysieren, die im Klassenzimmer, im Freien oder bei anderen Gelegenheiten angewendet werden.

Schlussfolgerungen

Die Lehrerfortbildung erfüllte die Erwartungen hinsichtlich der Reflexion ethischer Grundsätze und Wertperspektiven der Umwelterziehung. Die Erfahrungen der Lehrkräfte wurden als Feedback für das EDAM-Programm von SPHENISCO genutzt.

Kern pädagogischer Arbeit ist die Anwendung von Werten, Grundsätzen, Wissen, Einstellungen und Fähigkeiten, dadurch werden Möglichkeiten geschaffen, Grundsätze des Umweltschutzes Schülern vermitteln.

Nach den von Fernando Muñoz und Mario Ortiz vorgestellten Konzepten ist Umwelterziehung mehr als eine Aktion zur Rückgewinnung von Wertstoffen. Sie umfasst alle Unterrichtsfächer und Themen einer sinnvollen, gültigen und relevanten Bildung. Umwelterziehung ist ein Instrument zum Erlernen von Konzepten, Werten, Einstellungen und Fähigkeiten und betrifft alle Fächer.

Die Lehrer haben sich vorgenommen, die erarbeiteten Inhalte anzuwenden und so zum tiefgreifenden Wandel zugunsten der Nachhaltigkeit vor Ort beizutragen. All dies verbessert auch die Qualität der Bildung.

Zum Schluss zwei repräsentative Statements:

Francisco Javier Álvarez Rivera vom Colegio Javiera Carrera in La Serena: „Ein Sinneswandel, ein Umdenken für Leben und Gesundheit".

Claudia Torrejón vom Liceo Carmen Rodríguez, Tongoy: "Ich habe die Notwendigkeit erkannt, die junge Generation für die Umwelt zu sensibilisieren. Schönheit und Perfektion einer Umwelt ohne menschliches Zutun rührt an und motiviert, die Umwelt zu verstehen. Wer nicht fähig ist, die verschiedenen Ausdrucksformen des Lebens und ihre Verbindung zur Umwelt zu erkennen und sich für ihre Erhaltung einzusetzen, wird kaum die Zufriedenheit erreichen, zu wissen, dass er Teil dieses wunderbaren Ganzen ist".

Karen Quezada

übersetzt von Gabriele Knauf

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